Deflationsangst in China – kommt jetzt der Börsencrash?
In China geht die Angst vor einer Deflation um. Bei uns in Deutschland, Europa und den USA wird gegen die Inflation gekämpft, in China sind die Erzeugerpreise im Juni um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken, der stärkste Rückgang seit Dezember 2015. Es war der neunte Rückgang in Folge. Die Inflationsrate lag bei null. China hat auch eine Immobilienkrise, welche brodelt.
Vieles liegt an der zurückgegangenen weltweiten Nachfrage. Die Zinsen sind gestiegen, die Energiepreise und vieles andere auch. Die Menschen haben dadurch weniger Geld zum Konsumieren, da liegt das Problem.
Nun könnte man annehmen, ist doch gut, wenn die Erzeugerpreise sinken, dann werden auch bei uns die Preise fallen und die Inflation zurückgehen, die Menschen haben dann wieder mehr Geld. Ganz so einfach ist das leider nicht, auch wenn man natürlich davon ausgehen kann, dass vieles billiger wird, sehen wir bereits auch in den Geschäften.
Der Yuan ist seit Juli 2022 auf Talfahrt, asiatische Aktien haben bereits stärker nachgegeben, aber auch an den westlichen Börsen kann man bei vielen Produzenten schon Kursrücksetzer erkennen. Die chinesische Notenbank wird gegensteuern. Die Chinakrise kann überschwappen.
Wenn es ganz schlecht läuft, sinken nicht nur die Umsätze und Gewinne der Unternehmen, sondern es werden immer mehr Mitarbeiter entlassen und im schlimmsten Fall sinken sogar die Löhne. Wenn Unternehmen kaum Geld verdienen, wirkt sich das auch auf ihre Investitionen aus, wir geraten in einen Abwärtsstrudel.
Ich persönlich halte mich daher aktuell bei Aktienkäufen bei Produzenten zurück. Gelegentlich kaufe ich aber trotzdem, wenn das KGV niedrig, der Sektor nicht so anfällig ist und die Aktie aus den USA stammt. Ich vertraue mehr auf die USA aktuell, als auf Europa, die haben wenigstens einen Plan für wirtschaftliches Wachstum, wobei es in Europa auch einige Perlen gibt, welche stetig wachsen.
Im Moment beobachte ich Ersatzteilhändler für Fahrzeuge, für Neuwagen haben aktuell viele Menschen kein Geld, somit muss das alte Auto aber öfter repariert werden. Interessant sind auch Sonderpostenhändler, Wasserversorger, Börsenbetreiber, Ratingagenturen, Lohnabrechner, IT-Dienstleister, Versicherer, Gesundheitsdienstleister, Entsorger, Bestatter und Pharma.
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