Aktien shorten im Bärenmarkt

Die Ukrainekrise sorgt weiterhin für fallende Aktienkurse. Wie die meisten wissen, kann man aber nicht nur mit steigenden Kursen Geld verdienen, sondern auch, wenn sie fallen, indem man die Aktien shortet. Dies kann man über einen klassischen Leerverkauf der Aktie machen, so wie ich es mache oder auch über Derivate, wie Futures oder Optionen.
Man kann aber auch über Optionsscheine, Zertifikate, selbst mittlerweile über ETFs, short gehen. Optionsscheine und Optionen sind nicht dasselbe, bitte nicht verwechseln. Optionsscheine halte ich für keine so gute Idee. Geht der Emittent/Bank pleite, ist der mögliche Gewinn auch weg.
Bei einer Option kann jeder Marktteilnehmer der Emittent sein. Durch die Clearingstelle ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass man seinen Gewinn nicht bekommen würde. Auch ist eine Preismanipulation nicht möglich.
Da insbesondere aktuell die Technologiewerte sehr volatil sind, liegt es natürlich nahe, diese zu shorten. Ich wäre da sehr vorsichtig. Bereits seit 6 Wochen bin ich dieses Jahr bei um die 30 Aktien short. Alle diese Aktien sind Schrotthaufen, keine ist eine Qualitätsaktie aus dem Tech-Sektor.
Der Grund ist relativ einfach. Schrott bleibt Schrott. Es wird der Punkt kommen, da ist die Ukrainekrise beendet. Dann kommt eine Gegenbewegung und vermutlich eine starke. Niemand weiß, wann das ist. In diesem Moment wäre dies schlecht für die Shortpositionen, wenn die Qualitätsaktien sich wieder erholen.
Schrotthaufen hingegen werden auch mal ein bis zwei Tage danach hochgehen, danach geht es aber wieder nach unten. Wenn eine Aktie seit einem Jahr im Sinkflug ist, 70 Prozent und mehr an Kurs verloren hat, das Unternehmen nur Verluste einfährt, warum sollte es mit einmal für Phönix aus der Asche auferstehen? Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Dies gibt es auch mal, aber eher selten. Deswegen shorte ich Schrotthaufen und keine Qualitätsaktien.
Es spricht für mich nichts dagegen, auch in solchen Situationen paar Euro zu machen, während die Buy and Hold Aktien im Depot erst einmal nachgeben. Die kommen wieder, sobald die Krise vorbei ist. Man muss nur die Geduld haben, dies auszusitzen. Vielen Anlegern fehlt die leider.
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Hallo Klaus,
die Kurse fallen auf breiter Front mindestens seit Jahresbeginn. Bei vielen Korrekturen war nach zwei Monaten Schluss und es kam eine Erholung. Glaubst du die aktuelle Korrektur wird auch im März und darüberhinaus weitergehen?
Hallo Daniel,
die nächsten Tage wird es ungemütlich an den Börsen, morgen mit sehr hoher Sicherheit. Russische Panzer sollen bereits in der Ostukraine sein, sagt die ARD. Jetzt kommen erst einmal dann die Sanktionen, da aind wieder alle geschockt an der Börse. Wenn Putin in der Ostukraine mit seinen Panzern bleiben sollte und nicht weiter in die Ukraine fährt, könnte dasselbe passieren, wie bei der Krim. Man gewöhnt sich daran und die Börsen beruhigen sich. Tech hat heute gelitten, die Old Economy Werte gar nicht mal so stark. Ende März kann die Zinsanhebung der Fed kommen. Ist schon 10 Mal eingepreist eigentlich, einige sind aber mit Sicherheit wieder dann überrascht.
Russische Aktien sind heute abgestürzt. Wenn die Sanktionen kommen geht es bestimmt noch weiter herunter. Wer auf Dividenden scharf ist und es riskant mag, dann kommt bald die Gelegenheit zum Kauf. Kaufen, wenn die Kanonen donnern, heißt es. Hier donnern sie wirklich. Wäre nur blöd, wenn die EU den Besitz russischer Aktien/GDRs etc. verbieten würde.
LG Klaus