An Gewinnmitnahmen ist noch niemand zugrunde gegangen
Du kennst das bestimmt auch. Eine Aktie legt in der ersten Jahreshälfte 40 bis 50 Prozent zu und danach stagniert sie, im schlimmsten Fall fällt sie sogar. In diesem Moment ärgert man sich manchmal, dass man sie nicht verkauft und sein Geld in eine andere Aktie investiert hat, welche gerade gut gestiegen ist.
Tja, blöd gelaufen. Aber so ist die Börse. Man kann nicht hellsehen, es klappt nie alles optimal. Ich kenne diese Situation sehr gut, ist mir oft genug selbst passiert. Timing will einfach nicht klappen an der Börse.
Bei Buy and Hold hält man durch. Irgendwann wird die Aktie ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen, nur niemand weiß, wann. Es gibt Aktien, die sind gut gestiegen und auf einmal bewegen die sich jahrelang seitwärts, dass gibt es. Manchmal ist es wie verhext.
Hätte man verkauft, würde die Aktie mit ziemlicher Sicherheit danach wieder anfangen zu steigen, ist immer so. Dann würde man sich noch mehr ärgern. Ich kenne das alles zur Genüge noch von früher.
Ich bin seit vor dem Platzen der Internetblase an der Börse aktiv. Angefangen hatte ich damals mit Fonds, Bonus-Zertifikaten und einigen Aktien, darunter auch ein paar von einigen Internetunternehmen. Damals hatte ich einen Teil meines Geldes vom Unternehmensverkauf dort investiert. Ich kann mich nicht mehr dran erinnern, welche Aktien ich hatte, die Bank hatte sie damals ausgewählt.
Die Aktien der Internetunternehmen waren danach nicht mehr viel Wert. Leider haben sie sich nicht mehr erholt. Ich habe die einige Jahre später verkauft. Die Fonds standen einige Jahre später besser dar, als vor dem Crash. So kam ich zu Buy and Hold. Da verstand ich, dass nach einem Crash wieder alles hochgeht.
Geld habe ich unterm Strich keines verloren, sogar einiges gewonnen. Es waren nur drei oder vier Internetaktien, die nur ein paar Prozent des gesamten Depots ausgemacht hatten. Meine Fonds habe ich später verkauft, die Gebühren waren mir zu hoch.
Die Jahre danach war ich etwas aktiver im Trading drin, kenne daher die Situation sehr gut. Day Trading habe ich nur zwei- oder dreimal gemacht. Mein Trading bestand darin, eine Aktie zu kaufen, zum Beispiel von den damaligen Solarunternehmen Conergy, Q-Cells oder Solarworld und diese nach einem Jahr oder mehr zu verkaufen. Mit den Solaraktien hatte ich viel Glück. Alle gut verkauft, bevor es mit der Branche abwärts ging. So sah mein Trading aus, also eher mittelfristig orientiert. Heute trade ich nur noch gelegentlich, eher selten, vielleicht drei oder vier Trades im Jahr.
Gewinnmitnahmen können sinnvoll sein. Wenn es so aussieht, dass der Geschäftsbetrieb eines Unternehmens stark leiden könnte und somit auch die Aktie einbrechen wird, dann kann ein Verkauf Sinn machen. Warren Buffett hat seine ganzen Aktien von den Fluggesellschaften rausgeschmissen, sogar mit Verlust.
Ansonsten würde ich bei Buy and Hold bleiben. Langfristig ist dies eine sehr gute und erfolgreiche Strategie.
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