Aktien-Schnellanalyse – So mache ich das!

Als Erstes schaue ich mir immer den Aktienchart an. Mich interessieren dabei die letzten fünf sowie die letzten zehn Jahre, wobei die letzten fünf Jahre wichtiger für mich sind. Da sollte eine schöne Aufwärtslinie zu erkennen sein. Wenn möglich, ohne so starke Ausschläge nach oben oder unten.

Allerdings schaue ich mir auch an, wenn das Unternehmen schon länger an der Börse notiert ist, wie sich die Aktie in den Crashs verhalten hat. Wie lange hat es gedauert, bis sie sich erholt hat? Was passiert mit der Dividende im Crash? Wird sie gekürzt? Wenn ja, wie viele Jahre hat es gedauert, bis sie wieder auf dem Niveau vor dem Crash war. Wie lange hat es gedauert, bis der Gewinn wieder auf dem Niveau war?

Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sind für mich durchaus wichtig. Daher schaue ich es mir natürlich auch an. Man sollte aber immer nur das KGV innerhalb einer Branche vergleichen. Es macht wenig Sinn, dass KGV eines Automobilherstellers mit dem eines Softwarekonzerns zu vergleichen.

Aber selbst innerhalb einer Branche muss man manchmal etwas genauer hinschauen. Bleiben wir beim Automobilbereich. Das KGV von Tesla ist natürlich deutlich höher als das von Volkswagen, weil Tesla als Technologieunternehmen bewertet wird. Ob das KGV von Tesla jetzt dem tatsächlichen Wert entspricht, darüber kann man streiten. Allerdings sollte man Tesla durchaus ein höheres KGV zugestehen.

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Industrieaktien und russische Aktien sollten ein KGV von weit unter 10 aufweisen, sonst würde ich die nicht kaufen. Allerdings besitze ich keine Aktien von reinen Industrieunternehmen wie Automobilhersteller oder ähnliches. Diese Branchen sind mir einfach zu konjunkturanfällig.

Schön ist es immer, wenn das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) deutlich über dem KGV liegt. Bitte nicht verwechseln mit dem Buchwert je Aktie, der ist wieder etwas anderes. Ja, viele Fachbegriffe heute, ich weiß. Beide Werte sind Substanzwerte. Beim KBV dividiert man den aktuellen Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie.

Der Buchwert errechnet sich, indem man das Eigenkapital der Gesellschaft durch die Anzahl der Aktien dividiert. Liegt der deutlich über dem Aktienkurs, kann dies ein Kaufsignal sein.

Ganz wichtig ist natürlich immer, dass das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet. Dieser sollte jedes Jahr möglichst steigen. Jetzt in der Krise kann man davon eine Ausnahme machen. Unternehmen, die über Jahre Verluste produzieren, sollte man möglichst nicht ins Depot holen. Am besten ist es natürlich die Unternehmen zu kaufen, die selbst jetzt in der Krise Gewinne machen.

Schaue dir den Cash-Flow an, der sollte positiv sein. Aus dem Cash-Flow muss das Unternehmen seine Kredite tilgen und Investitionen tätigen.

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Man kann auch versuchen den fairen Wert einer Aktie zu errechnen, da gibt es mehrere Verfahren zur Berechnung. Fairer Wert und innerer Wert sind dasselbe. Ganz genau bekommt man das aber nicht hin. Man kann sich nur annähern an die richtige Zahl. Ich mache dies aber nicht. Jede Berechnungsform hat ihre Vor- und Nachteile.

Ich muss das Geschäftsmodell verstehen. Warren Buffett kauft keine Unternehmen, deren Geschäftsmodell er nicht versteht. Deswegen hat er bei den Zukunftsunternehmen leider geschlafen. Wenn ich etwas nicht verstehe, versuche ich es zu verstehen. Ich recherchiere, bis ich es verstehe.

Ein Blick auf das Management schadet nicht. Mir gefällt es immer sehr gut, wenn ein CEO schon sehr lange in einem Unternehmen ist und seine Vorgänger auch sehr lange dort waren. Diese Beständigkeit ist etwas Gutes.

Ich schaue mir auch immer die letzten Quartalsberichte an. Das Vorwort vom CEO sagt schon sehr viel aus und gibt einen schnellen Überblick über die Lage des Unternehmens. Dann lese ich die Medienmeldungen der letzten Zeit, ob da irgendetwas drinsteht, was ich übersehen habe.

So eine Analyse dauert vielleicht 30 Minuten. Wenn alle Faktoren für mich stimmen, dann kaufe ich die Aktie.

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